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Evangelischer Pressedienst (epd)
17. Juli 2007:
Die
Missionare aus alter Zeit werden höchst lebendig gehalten - Neue
Attraktion für das Gerlinger Missionshaus von HANS-DIETER FRAUER (epd) Gerlingen (epd). Wilhelm Maisch
(1878 - 1924) war der führende Kopf der Basler China-Mission. Der
gelernte Bau- und Möbelschreiner meldete sich - geprägt vom frommen
Elternhaus und der evangelischen Jugendarbeit seines Heimatortes
Gerlingen (heute: Kreis Ludwigburg) - 1897 zur Ausbildung im
Missionshaus in Basel, 1904 reist er in das südchinesische Hoschuwan
aus. Dort entwickelte er sich bald zum
führenden Kopf der Basler China-Mission. Ihm gelang es, immer mehr
Chinesen in die bis dahin von Europäern geprägte Missionsarbeit
einzubinden und so immer neue Menschen zu erreichen. Wegen seiner
Erfolge wurde Maisch 1911 zum Distriktspräses gewählt. Seine Arbeit
konnte er bis zu seiner ersten Heimreise 1920 fortsetzen; während
seiner Wiederausreise starb er 46-jährig am 2. Juli 1924 an
Herzversagen. Das Johannes-Rebmann-Haus in
Gerlingen stellt die Arbeit von aus dem Ort stammenden Missionaren
anschaulich vor. Es hat seinen Namen nach dem berühmten
Pioniermissionar Johannes Rebmann, der 1848 den schneebedeckten
Kilimandscharo in Ostafrika entdeckte. Auch Rebmann stammte aus
Gerlingen. Kein anderer vergleichbarer württembergischer Ort hat im
18. und 19. Jahrhundert eine ähnlich große Zahl von Missionaren
hervorgebracht wie das damals pietistisch geprägte Bauern- und Weingärtnerdorf.
Die derzeit bekannten 23 Gerlinger
waren in Afrika, Indien und China tätig. Sie arbeiteten nicht als
Prediger, sondern auch als Lehrer, Sprachforscher, Übersetzer und
Entdecker. Daneben wirkten sie oft - ihrer Zeit weit voraus - auch
als Entwicklungshelfer: So hatte Johannes Zimmermann bei seiner
Ausreise ins heutige Ghana auch landwirtschaftliches Gerät dabei,
Rebmann betätigte sich als Maurer, und der Indienmissionar Rudolf Höhn
gründete eine Ziegelei-Fabrik, um den wegen des christlichen Glaubens
ausgestoßenen früheren Hindus zu Arbeit und Brot zu verhelfen. Zuhause waren die Gerlinger
Missionare nach ihrer Ausreise oft rasch vergessen - wenn man von
Johannes Rebmann einmal absieht. Dagegen sind sie in ihren
Wirkungsorten auch heute noch oft noch überraschend gegenwärtig. So
gibt es etwa am einstigen Wirkungsort von Zimmermann, in Odumnase, seit
1972 eine nach ihm benannte Kirche und der an ihn erinnernde Vorname
"Zimmermann" ist bis heute weit verbreitet und wird nach
Angaben aus Odumnase von jedem Dritten "mit Stolz" getragen.
Aus dem Wirkungsort Zimmermanns kommt letztlich auch
die Beschäftigung von Gerlingen mit "seinen" Missionaren.
Anfragen aus Ghana in den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
führten dazu, dass sich ein örtlicher "Arbeitskreis für
Heimatpflege" auf die Suche nach ihren Spuren machte. Das
eindrucksvolle Ergebnis ihrer Bemühungen ist seit fünf Jahren im
Johannes-Rebmann-Haus zu bestaunen. |
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