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Ludwigsburger Kreiszeitung vom 13. April 2007:

Gerlingen hält Erinnerung an seine Weltreisenden lebendig

Stadt im 19. Jahrhundert eine "Missionars-Schmiede" - Jetzt erinnern Taler auch an Johannes Zimmermann - Rebmann und der Kilimandscharo

Johannes Zimmermann (1825 - 1876) aus Gerlingen wurde in seinem Heimatort nach seinem Tod rasch vergessen. Heute jedoch wird dort die Erinnerung an den bedeutenden evangelischen Missionar, Sprachforscher und Entwicklungshelfer auf vielfältige Weise lebendig gehalten.

VON HANS-DIETER FRAUER

Eine Straße ist nach ihm benannt, im Ratssaal steht seit 1970 eine Büste von ihm, vor der evangelischen Petruskirche gibt es seit 1976 einen Zimmermann-Gedenkstein und jetzt wurde in Gerlingen sogar ein Zimmermann-Taler neu geprägt.

Das alles ist Anregungen aus dem westafrikanischen Kroboland zu danken. In diesem heute zu Ghana gehörenden Gebiet hat Zimmermann im 19. Jahrhundert mehrere Jahrzehnte gelebt und gearbeitet und dabei das Land so nachhaltig geprägt, dass er dort immer unvergessen war. Von ihm erbaute Brunnen werden bis heute benutzt, in seinem einstigen Wirkungsort Odumase gibt es seit 1972 eine "Johannes-Zimmermann-Kirche" und der an ihn erinnernde Vorname "Zimmermann" ist bis heute weit verbreitet und wird nach Angaben aus Odumase von jedem Dritten "mit Stolz" getragen. Zimmermann war einer der zahlreichen Missionare, die im 19. Jahrhundert aus Gerlingen in alle Welt gingen. Kein anderer vergleichbarer württembergischer Ort hat Forschungsarbeiten zufolge in einem Jahrhundert so viele Missionare hervorgebracht wie das damals stark protestantisch-pietistisch geprägte Dorf. Bis heute weiß man von 16 Missionaren, die in Afrika, Indien und China tätig waren; sie entstammten meist einfachen, tiefgläubigen Bauern-, Weingärtner- und Handwerkerfamilien.

Die bedeutendsten sind Johannes Rebmann, der 1849 den Kilimandscharo entdeckte, und Johannes Zimmermann. Die Missionare waren nicht nur Prediger, sondern auch Lehrer, Sprachforscher, Übersetzer und Entdecker. Daneben wirkten sie - hier ihrer Zeit weit voraus - ebenso als Entwicklungshelfer: So hatte Zimmermann bei seiner Ausreise auch landwirtschaftliches Gerät im Gepäck, Rebmann betätigte sich als Maurer, und der ebenfalls aus Gerlingen stammende Indienmissionar Rudolf Höhn gründete eine Ziegelei-Fabrik, um den wegen des christlichen Glaubens ausgestoßenen früheren Hindus zu Arbeit und Brot zu verhelfen.

Der am 2. März 1825 in Gerlingen als erstes von zehn Kindern einer Bauern- und Metzgerfamilie geborene Johannes Zimmermann erlernte zunächst das Bäckerhandwerk und entschied sich 1643 - vom pietistischen Elternhaus geprägt - in die Mission zu gehen. Nach der Ausbildung in Basel reiste er 1849 in die damalige Goldküste aus. Er war Pfarrer, Seelsorger, Missionar und Entwicklungshelfer, er erforschte die bis dahin im Wesentlichen nur mündlich überlieferte Ga-Sprache und gab ein erstes Wörterbuch und eine Grammatik heraus. Ferner übersetzte er bis 1866 die gesamte Bibel und ein Gesangbuch mit über 500 Liedern und gab ein Schul-Lesebuch heraus. Er lebte - was damals höchst ungewöhnlich war - mitten im Dorf und teilte so das Leben der Einheimischen. 1873 wurde er Präses des Ga-Distrikts; dort wirkte er 22 Jahre.

© Ludwigsburger Kreiszeitung

Gesundheitlich schwer angeschlagen, reiste Zimmermann 1876 nach Gerlingen zurück; dort starb er am 13. Dezember und wurde bald vergessen. Dagegen blieb in Gerlingen die Erinnerung an Johannes Rebmann immer lebendig; sein lange vom Abriss bedrohtes Geburtshaus blieb - nach lebhaften Debatten - schließlich doch erhalten und dokumentiert heute neben den anderen Gerlinger Missionaren auch das Leben und Wirken Zimmermanns.

Auch für Rebmann wurde vor Jahren ein Taler geprägt, der heute vergriffen ist. Jetzt hat auch Zimmermann seinen Taler erhalten: Die Anregung zu seiner Prägung kam bezeichnenderweise aus dem Kroboland.

 

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