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Ludwigsburger Kreiszeitung vom 23. Juli 2007:

Chinesische Christen wandeln auf den Spuren deutscher Missionare

Reisegruppe besucht Heimatgemeinden von Wilhelm Maisch, Rudolf Lechler und Ernst Fischle - Zehn Tage lang zu Besuch im Südwesten - Auch Touristisches auf dem Programm

GERLINGEN. Vor über hundert Jahren reiste Wilhelm Maisch zum ersten Mal als Missionar nach China. Seine Arbeit dort wirkt sich bis heute aus: Am Samstag besuchten 25 Chinesen seine Heimatgemeinde, die Petruskirchengemeinde in Gerlingen.

VON MELANIE BRAUN

Andächtig sitzen die chinesischen Gäste zusammen mit einigen deutschen Besuchern in den vordersten Bänken der Petruskirche und lauschen dem Gottesdienst.Es ist keine gewöhnliche Andacht, sondern eher eine Hommage an den ehemaligen Missionar Wilhelm Maisch: In der Ansprache würdigt Pfarrerin Sabine Goller-Braun die Missionsarbeit, dann folgt ein Rückblick auf das Leben Maischs von Imanuel Stutzmann, dem Zweiten Vorsitzenden der Johannes-Rebmann-Stiftung. "Für die chinesischen Christen sind die Missionare sehr wichtig", erklärt Ulrich Bubeck, Geschäftsführer des Deutschen Zweiges der Basler Mission. Denn in der chinesischen Kultur sei der Respekt gegenüber Vorfahren sehr groß. "Wir sind manchmal bass erstaunt, wenn chinesische Gäste besser über die deutschen Missionare Bescheid wissen als viele Deutsche", erzählt Bubeck, der die Reise der Asiaten mitorganisiert hat. Einmal pro Jahr kommt eine Delegation aus China zu Besuch nach Deutschland. In diesem Jahr steht die zehntägige Reise unter dem Motto "Auf den Spuren der Missionare". Einer der wichtigsten Missionare in Südchina war Wilhelm Maisch, der 1904 zum ersten Mal ins Reich der Mitte reiste und fast 20 Jahre lang dort arbeitete. Denn das Herzensanliegen des Gerlingers war, die chinesischen Christen nicht zu unterdrücken und zu befehligen, sondern sie ihre Gemeinde in Eigenverantwortung aufbauen zu lassen. So schrieb er kurz vor seinem zweijährigen Heimaturlaub 1920: "Die Europäer müssen runter von ihrem Thron. Was wir brauchen, ist eine eigenständige chinesische Kirche."

Maisch sei schon immer ein Vorreiter gewesen, berichtet Stutzmann, der sich intensiv mit der Geschichte des Missionars beschäftigt hat, den Gottesdienstbesuchern. "Er ist schon mit fünf Jahren eingeschult worden, zwei Jahre früher als die anderen Kinder", erzählt der Zweite Vorsitzende. Im Alter von 19 Jahren sei er ins Missionshaus nach Basel gekommen und habe sieben Jahre lang dort gelernt - "mit Leichtigkeit", wie Stutzmann betont. In China sei Maisch sehr schnell zum Präses (Vorsitzenden) seiner Gemeinde und dann zum Generalpräses für Südchina ernannt worden. Wegen Herzversagens starb der Gerlinger Missionar 1924 im Alter von 46 Jahren im chinesischen Kutsuk. Sein Grab wurde während der Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 vernachlässigt und galt als verschwunden. Erst im vergangenen Jahr entdeckte Thomas Tsang, Generalsekretär der Tsung Tsin-Mission in Hongkong, die Ruhestätte Maischs wieder - zur Überraschung und Freude der Nachkommen in Gerlingen. Doch nicht nur mit Wilhelm Maisch beschäftigen sich die chinesischen Christen bei ihrem Besuch in Süddeutschland: Gestern besuchten sie zudem das Grab von Missionar Rudolf Lechler in Kornwestheim sowie, die Ruhestätte des Missionars Ernst Fischle in Esslingen. "Aber auch die Begegnung mit den Gemeinden ist den Chinesen sehr wichtig", sagt Bubeck - und einige touristische Punkte wie der Besuch des Mercedesmuseums stünden ebenfalls auf dem Programm.

Pfarrerin Sabine Goller-Braun (l.), Beigeordneter Wolfgang Steng und Ulrich Bubeck (r.) von der Basler Mission empfangen die chinesischen Gäste in der Kirche.

 Foto: Alfred Drossel


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