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"Gerlinger Wochenblatt" vom 08.02.2007 zur
Lesung am 02. Februar 2007 in der Reihe "Mission in der Literatur" im Rebmann-Haus Gerlingen

"Missionar auf dem Strom"  

von IRIS VOLTMANN

Mit einfühlsamer Stimme hat Claudia Seeger-Volk ihre Zuhörer am Freitag ins Tansania der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts entführt. Die Gerlingerin hat im Rebmann-Haus aus dem Buch "Auf dem Strom" von Hermann Schulz gelesen.

GERLINGEN - Das Büchlein erzählt die Geschichte von Friedrich Ganse und seiner Tochter Gertrud. Der Missionar ist mit den Ergebnissen seiner Arbeit nicht zufrieden.

Das Verhältnis von Schwarzen und Weißen im Tansania der 30er ist von Vorurteilen und Unsicherheit geprägt. Auch Ganse hat Schwierigkeiten, Freunde unter den Menschen zu finden. Doch unverhofft findet er einen Weg zu sich und dem Land.

Claudia Seeger-Volk hat sich gründlich auf diese erste Lesung in der Reihe "Mission und Literatur" vorbereitet. Professionelle Vorleserin ist sie nicht.

Sie kam mehr oder weniger zufällig dazu. Ihre Lesung ist die erste einer ganzen Veranstaltungsreihe, die von der Johannes-Rebmann-Stiftung und dem Stadtmuseum gemeinsam organisiert wird.

Mit gut ausgewählten Textpassagen gelingt es Seeger-Volk, ihren Zuhörern einen Eindruck von den Arbeits- und Lebensbedingungen des Missionars zu vermitteln. Ganses Frau und seine Tochter Gertrud werden schwer krank. Die Frau stirbt rasch, das Leben des Mädchens hängt am seidenen Faden. Zunächst ist der verzweifelte Missionar hilflos. Doch unerwartet nimmt ein schwarzer Heiler Vater und Kind in seine Obhut, versorgt das Mädchen und verschafft der Frau des Missionars ein anständiges Begräbnis.

Die Zuhörer im Rebmann-Haus lauschen der Geschichte fasziniert. Als Seeger-Volk eine Pause vorschlägt, winken die meisten entrüstet ab.

Sie wollen noch mehr hören. Die Gerlingerin liest weiter. Berichtet von Friedrich Ganse und seinen Erlebnissen auf dem Fluss. Denn der Schwarze rät dem Missionar, mit dem Boot in ein Hospital zu fahren. Dem fiebernden Kind hängt der Heiler und Medizinmann einen getrockneten Hahnenfuss mit einer Kerbe um den Hals. Als Ganse ihn entdeckt, ist er entsetzt über den heidnischen Kram.

Und auch Seeger-Volks Zuhörerinnen und Zuhörer schütteln sich. Aber eher vor Ekel, als vor dem scheinbaren Aberglauben der Schwarzen. Ganse versteht ihre Sprache nicht. Trotzdem gelingt es ihnen, den Missionar zu beschwichtigen. In jedem Dorf, das er auf seiner fünftägigen Reise in die Stadt besucht, wird das todkranke Kind gut gepflegt. Jeder Heiler, jede Medizinfrau, scheint sofort zu wissen, was der Kleinen fehlt. Und zusehends geht es dem Mädchen besser. Auch Ganse verliert zunehmend die Scheu.

Als er schließlich in der Stadt ankommt, haben die Engländer das Hospital längst geschlossen. Doch Ganse braucht es auch gar nicht mehr. Das Kind ist gesund. Und der Missionar hat wieder zu sich selbst gefunden.

Auch die Geschichte mit dem Hahnenfuss klärt sich letztendlich auf. Das kleine Mädchen litt an der so genannten Hahnenkrankeit. Der Fuß war eine zuverlässige Nachricht, die jeder Heiler sofort richtig deuten konnte. Alle gemeinsam konnten dem Mädchen und seinem Vater schließlich helfen.

Wenn Sie Lust zum Lesen bekommen haben: Schulz, Hermann: Auf dem Strom. SZ Junge Bibliothek Band 35.

Die nächste Lesung in der Reihe "Mission in der Literatur" findet am Mittwoch, 6. Juni, um 19.30 Uhr im Rebmann-Haus statt. Barbara Harnisch-Sewien wird aus dem Buch "Die Missionarin" lesen. Informationen unter www.johannes-rebmann-stiftung.de

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